Alles begann 1996 mit Professorin Dr. Heidemarie Adam, der damaligen Lehrstuhlinhaberin für Geistigbehindertenpädagogik der Universität Leipzig.
Sie gründete gemeinsam mit dem damaligen Juniorprofessor Dr. Jens Boenisch vom Institut für Rehabilitationspädagogik der Martin-Luther-Universität Halle und weiteren AkteurInnen aus der Sonderpädagogik, der Logopädie und einigen Selbstbetroffenen die Regionalgruppe Mitteldeutschland.
Ein Forschungsschwerpunkt von damals war es, den Wissensstand zum Thema Unterstützte Kommunikation aufzubereiten. Ausgangspunkt der Projektarbeit war die 1996 unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Heidemarie Adam veröffentlichten Schulstudie. Die ausgewerteten Daten belegten, dass an den Förderschulen für Geistigbehinderte die Anzahl der Schüler, welche sich nur ungenügend bzw. nicht lautsprachlich verständigen konnten, sehr hoch war. Daraus ergab sich ein großer Fortbildungsbedarf seitens der Lehrkräfte, so dass ein Forschungsprojekt zum Thema »Unterstützte Kommunikation an sächsischen Schulen« etabliert wurde.
Was wurde regional noch erreicht?
- Im Jahr 1997 wurde in Leipzig die erste Selbsthilfegruppe für unterstützt kommunizierende Menschen gegründet.
- Neben dem Austausch und der Vermittlung von Kontakten zur Beantragung von Hilfsmitteln und der Unterstützung bei sozialrechtlichen Fragestellungen nahm die Ausgestaltung von Fortbildungsveranstaltungen und Aktionstagen einen breiten Raum ein.
- Um das Thema einer breiteren Öffentlichkeit verständlich näherzubringen entstanden Leit-Positionen, die in der Zeitung für Selbsthilfe „Schlagzeilen“/ SKIS- Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle Leipzig /3. Jahrgang 2000/ Heft 2,S. 9 „Drei Einzelschicksale-eine Gemeinsamkeit-das Sprechen lernen auf anderem Weg“ nachzulesen sind.
- Sachsen war 1998 eines der ersten Bundesländer, die das Thema „Unterstützte Kommunikation“ in den Förderschullehrplan aufgenommen hat.
- In den Jahren zwischen 1998 – 2000 haben Studierende der Universität Leipzig unter der Leitung von Ulrike Stollberg im Wechsel mit Studierenden der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, unter der Leitung vom damaligen Juniorprofessor Dr. Jens Boenisch isaac-Fachtagungen an den Universitäten Leipzig, Erfurt, Jena und Halle/S. organisiert und Referententätigkeiten übernommen.
- Es wurden Lehraufträge im Fachbereich Geistigbehindertenpädagogik am Institut für Förderpädagogik Leipzig zum Thema „Unterstützte Kommunikation“ anschaulich und praxisumfassend von Ulrike Stollberg vermittelt. Durch Studierende entstanden viele wissenschaftliche Forschungsarbeiten, deren Ergebnisse in den Schulbereich übernommen werden konnten
- Darüber hinaus entstand in der Zeit eine bundesweite Konzipierungsgruppe zum Aufbau einer modularisierten Weiterbildung (Lehrgang Unterstützte Kommunikation) am Institut für Förderpädagogik der Universität Leipzig unter der Leitung von Professorin Dr. Heidemarie Adam.
- Im Rahmen der Campustage der Universität Leipzig wurde das Thema auch in die Öffentlichkeit getragen, um für die Belange unterstützt kommunizierender Kinder- und Jugendliche zu sensibilisieren.
- Am Institut für Förderpädagogik der Universität Leipzig fanden Fortbildungsveranstaltungen zu unterschiedlichen Themen, wie »Deutsche Wortstrategie« (Prof. Dr. Bruce Baker, USA), »TEACCH« (Martin Degner), Experten in eigener Sache zum Thema „BLISS“ (Spastikerhilfe Berlin) u.a. statt und wurden vom Fachpublikum zahlreich wahrgenommen.
- Im Jahr 1999 konnte die isaac-Regionalgruppe Mitteldeutschland in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule für Heilpädagogik in Görlitz eine isaac-Tagung im ostsächsischen Raum durchführen.
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