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Der Fachtag begann mit der Begrüßung durch Heike Richter, Leiterin der Volkshochschule Leipzig. Sie begrüßte Helga Hofmann vom Kommunalen Sozialverband Sachsen, Jun.-Prof. Dr. Markus Spreer Leiter des Instituts für Förderpädagogik und Dr. Helga Schlichting-Universität Leipzig sowie Lutz Kleinschmidt, Landesamt Schule und Bildung-Standort Leipzig. In ihrem Eröffnungsreferat nahm sie Stellung zur Bedeutsamkeit des Projektes und dankte der Projektleiterin Ulrike Stollberg und der Projektgruppe für ihr außerordentliches Engagement und die Unterstützung ihres Bildungsortes. Die ersten fruchtbaren kooperativen Innovationen mit Ausstrahlfaktor wurden in Leipzig sichtbar durch die Etablierung des neuen Bildungsformates »Lernen leicht gemacht – barrierefrei«. Die nachfolgenden Ausführungen endeten mit dem Fazit weiterhin an dem Thema dranzubleiben und war verbunden mit der Bitte der nachhaltigen Zusammenarbeit.
Projektkoordinatorin Ulrike Stollberg, dankte Heike Richter für die Ausführungen und nahm noch einmal Bezug zur Bedeutung der Unterstützten Kommunikation (UK) in den unterschiedlichen Lebensbereichen sowie der Notwendigkeit diese querschnittsübergreifend zu integrieren. Marika Günther, Expertin in eigener Sache, übermittelte ihre Grußworte mithilfe ihres Sprachcomputers und demonstrierte wie Unterstützte Kommunikation in der Praxis funktionieren kann.
Ulrike Stollberg verlas im Anschluss die Grußworte von Stefan Pöhler, Beauftragter der Staatsregierung von Menschen mit Behinderung und Carola Hiersemann, Behindertenbeauftragte der Stadt Leipzig.
Die UN-Behindertenrechtskonvention fokussiert das Recht auf barrierefreie Kommunikation. Deshalb wurden in einem Eingangsreferat von Ulrike Stollberg die wesentlichen Projektschwerpunkte benannt.
Ein Projektschwerpunkt war die Gründung des UK-Rats, welche von Marika Günther, Expertin in eigener Sache vorgestellt wurde.
Ziel des UK-Rates ist es, in den Bereichen Wohnen, Arbeit, Erwachsenenbildung und Gesundheit Handlungsbedarf festzustellen. Besonders der Bereich Gesundheit war den Mitgliedern sehr wichtig, weshalb das Forschungsprojekt »Barrierefreies Krankenhaus« entwickelt wurde, das die Teilhabe unterstützt kommunizierender Menschen in Krankenhäusern untersucht hat. Die Ergebnisse dieser Teilhabeforschung wurden von den Experten in eigener – Kai Mikosch, Rahel Herenz, Hagen Schubert und Marika Günther und mit Unterstützung der beiden Projektmitarbeiter Andrea Scherr und Maximilian Flechtner vorgestellt. Es zeigte sich großer Handlungsbedarf in allen Bereichen der Kommunikation ( Internetpräsenz, Visuelle Orientierung und Ansprechpartner usw.)
Nach einer kurzen Pause wurde dann von Jun.-Prof. Dr. Markus Spreer der zweite Teil der Forschung vorgestellt. Es konnten Aussagen getroffen werden zu den personellen und strukturellen Gegebenheiten, welche unterstützt kommunizierenden Menschen die selbstständige Teilhabe in Institutionen der Frühförderung und der Behindertenhilfe ermöglichen sollen. In Kooperation mit LASUB-Standort Leipzig konnten auch alle Schulleiter von Grund- und Förderschulen der Kommune befragt werden. Markus Spreer zeigte anhand mehrerer Diagramme, dass es auch hier noch viel zu tun gibt und UK lange noch nicht der Normalfall ist. Dadurch ergibt sich ein weiteres Feld der Handlungsnotwendigkeit.
Im Anschluss an die darauffolgende Mittagspause wurden die TeilnehmerInnen von Ulrike Stollberg und Stefanie Bergmann, Expertin in eigener Sache zum Austausch und Begegnungsforum mit der Überschrift Implementierung und Vernetzung – Unterstützte Kommunikation in ausgewählten Bereichen der Behindertenhilfe eingeladen.
In kleinen Arbeitsgruppe diskutierte man gemeinsam über vorhandene Schwierigkeiten, Ressourcen und neue Möglichkeiten. Hier hatten Experten und Betroffene die Chance ihre eigenen Erfahrungen in den Diskurs mit einzubringen. Die Arbeitsgruppen wurden von eingeladenen Experten geleitet und bezogen sich auf die Themen: UK im Bereich Arbeit/Arbeitsteilhabe, Das Selbst-Hilfe-Netzwerk stellt sich vor, UK-NutzerInnen im Mittelpunkt der Frühförderung, Lernen leicht gemacht-Barrierefreie Bildungsangebote der Volkshochschule Leipzig, Der Schmerzfragebogen – ein Instrument für mehr Lebensqualität und Bildsprache von unterstützt kommunizierenden Erwachsenen. Es wurde gewährleistet, dass alle Teilnehmer an allen sechs Arbeitsgruppen informieren und beteiligen konnten.
Zum Abschluss trafen sich alle TeilnehmerInnen in der Aula. Ulrike Stollberg moderierte offene gebliebene Fragen und gab einen kurzen Ausblick auf das weitere Vorgehen.